stillen! Wie alles Begann, bis zum erfolgreichen stillen!

Schon lange, bevor ich schwanger wurde, war mir eins klar: Ich werde stillen, komme was da wolle!

Wir wissen alle das Muttermilch eins der besten Nahrungsmittel, für das Kind ist. Von daher habe ich mich schon sehr früh in die Thematik belesen, wo ich wußte das ich schwanger bin. Schon in der Schwangerschaft hatte ich ab der 16.SSW leichtes Sekret, was aus der Brustwarze trat. Eigentlich etwas ungewöhnlich, weil dies erst im späteren Verlauf der Schwangerschaft auftritt. Mich hat es erfreut, denn so wußte ich das das stillen, später vielleicht klappen könnte. Meine größte Sorge war nämlich, das durch mein damaliges Brustwarzenpiercing, die Brustdrüsenkanäle beschädigt worden sind. Man sagte ja das dies, bei einem Brustwarzenpiercing nicht der Fall sei, aber dennoch klaffte das Bedenken in mir.

stillen! Wie alles Begann…

Mein Sohn kam in der 36+1 Schwangerschaftswoche auf die Welt. Wegen diversen Problemen lag er zu dem über 1 Woche auf der Neonatologie (Frühchenstation). Schon kurz nach der Geburt, sollte ich mit dem abpumpen der ersten Milch beginnen, denn ich konnte ihn leider nicht sofort stillen, weil er gesundheitliche Probleme hatte! Die Brust muß erst Milch anfangen zu produzieren. Das heißt, am Anfang kommt erstmal gar keine Milch heraus, sondern nur leere Luft. Man riet mir im Krankenhaus alle 3h abzupumpen, um so den Milchfluss anzuregen. Dieser stellte sich normalerweise nach 3-5 Tagen ein. Nachts sollte das abpumpen noch effektiver sein, weil der Prolaktinspiegel, der für die Milchbildung wichtig ist, am höchsten sein soll.

Ich war müde und gefrustet, weil sich an der Brust nichts tat. Nach 1 Tag doch ein kleiner Erfolg, denn die Vormilch trat ein. Zwei kleine Tropfen, die gelblich / durchsichtig aussahen und die ich auffing um es meinem Sohn zu geben. Am schlimmsten war für mich die Müdigkeit. Alle 3h aufstehen und zur Neonatologie zu gehen, um dort abzupumpen. Zu dem waren viele bürokratische Erledigungen zu verrichten. Ich war am Anfang wirklich sehr gestresst, weil mich dies komplett überforderte. Und dann noch der Gedanke an meinem Sohn: “Wird er wieder gesund?”, “Hoffentlich klappt das mit dem stillen!”, “Nimmt er später auch die Brust selbstständig an?”. Gedanken, die wohl jede Mutter, in meiner Situation gehabt hätte.

Schon wahnhaft habe ich jeden Tropfen Milch, der aus der Brust austrat, in einer Spritze abgemessen. Stolz, wie Bolle war ich, als ich 40ml zusammen hatte. Nach 4 Tagen schoss die Milch ein und meine Brust tat richtig weh. Aber hey, es sprudelte. Andere Mütter, die man im Stillzimmer traf, gaben mir Tipps und Mut, das alles erfolgreich durchzustehen. Allerdings muß ich gestehen das ich vom anfänglichen abpumpen und meinem Eisenmangel bezüglich der Geburt sehr geschwächt war. Schlafmangel kam hierbei hinzu. Ich hätte eigentlich Nachts auch abpumpen müssen, was ich aber nicht getan habe. Froh war ich, das ich mal durchschlafen konnte. Heute kann ich nur darüber schmunzeln.

Am Tag 6 nach der Geburt, war der große Augenblick gekommen. Ich durfte meinen Sohn anlegen. Er war soweit stabil und sollte aus eigener Kraft an meiner Brustwarze saugen. Angst hatte ich sehr große gehabt, aber ich hatte eine tolle Krankenschwester gehabt, die mir das richtig zeigte. Zaghaft und sehr faul wußte mein Kind mit der Brustwarze nichts anzufangen. “Na, toll!” dachte ich und die Angst lag mir wieder im Nacken, das ich daran scheitere. Wir hatten es anschließend mit einem Stillhütchen probiert, damit klappte es so einigermaßen. Mein Kind war einfach nur geschwächt gewesen. Das stillen pendelte sich so alle 3h ein und ich wurde alle 3h rüber in die Neonatologie gerufen. Ich durfte nämlich im Krankenhaus nächtigen, damit ich immer bei meinem Sohn bin.

… Schmerzhafte Erfahrungen!

Wir sind nach Hause entlassen worden und meine Hebamme gab mir bezüglich des Stillens noch viele Tipps. Allerdings wurde das stillen immer schmerzhafter. Die Brustwarze mußte sich auf das saugen einstellen und diese waren mehr als empfindlich gewesen. Meine Brustwarzen brannten wie Feuer. Ich habe das stillen einfach nur verflucht. Zwischendrin hatte ich ehrlich gesagt überlegt, ob ich das ganze an den Nagel hänge und doch zur bequemeren Methode, der Flasche greife. Meine Hebamme unterstützte mich Tatkräftig in diesem Punkt und bestärkte mich, das stillen durch zuziehen. Im Endeffekt bin ich mehr als froh, denn die Bindung zum Kind, wird durch das stillen wahnsinnig doll gestärkt. Sie empfahl mir diverse Cremes und Salben. Im Endeffekt hat mir eine Brustwarzensalbe, von meiner Mütterpflegerin ganz gut geholfen. Das Zauberwort hieß hier: Wollwachs!

Bitte Liebe Mamas gebt nicht auf. Ich kann sagen es wird besser. Haltet die Schmerzen tapfer aus, denn es lohnt sich! Ihr tut dem Kind und euch selbst was Gutes. Alleine schon die Bindung ist das was ich Liebe und nicht mehr vermissen möchte.

Erfolgreich stillen!

Mein Kind ist jetzt fast 9 Monate alt und wir stillen immer noch zu neunzig Prozent. Das ist auch gut so, denn im ersten Jahr soll Beikost auch wirklich nur Beikost bleiben und nicht das stillen ersetzen. Hierbei hat es mich ganz wuschig gemacht, das mein Kind noch nicht so essen will, wie es andere Kinder, in seinem Alter schon tun. Er braucht es in meinen Augen auch nicht. Wenn er kein Brei möchte, dann gibt es eben die Brust, auch wenn jetzt einige mit den Augen rollen sollten. Viele Mütter belächeln mich, weil ich angeblich nicht durchsetzungsfähig bin, was die Beikost anbelangt. Ja, das handhabe ich so und wir beide sind glücklich damit. Das schönste was ich am stillen empfinde, sind die großen blauen Augen, die mich total verliebt anschauen. Beim stillen albern wir auch manchmal herum und ich merke hierbei wie ich mein Sohn über alles Liebe.

Und wisst Ihr was das schönste am stillen ist? Zum Beispiel morgens, wenn der Kleine wach ist, hole ich ihn mit in mein Bett und dann kuscheln wir beim stillen. Ein Gefühl was ich jeden Tag aufs neue genieße.

Habt Ihr auch gestillt, oder stillt Ihr noch? Berichtet mir doch von Euren Erfahrungen!

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Comments (11)

  • Caren

    15. August 2016 at 13:39

    Ich stille ja auch und auch bereits bevor ich schwanger war wusste ich, dass ich alles dafür tun würde das es klappt. Ich hatte auch mit höllischen Schmerzen zu kämpfen. Hatte blutige Brustwarzen, 3 Wochen lang. Die Schmerzen an den Brustwarzen waren schlimmer als die vom Kaiserschnitt. Aber ich habe durchgehalten und bin so dankbar das es jetzt so gut klappt. Finn war noch nie krank, selbst wenn ich die Grippe hatte hat er sich nicht abgesteckt. Das schreibe ich alles dem Stillen zu. Ich liebe es genau wie du. Wenn wir auch schon 3 Mahlzeiten mit Brei ersetzt haben. Er isst einfach so gut und gerne.
    Ganz liebe Grüße von Caren
    (Caren_mit_baby_finn)

    1. be-my-life

      15. August 2016 at 21:23

      Liebe Caren,
      Ja die kleinen bekommen ja die Immunabwehr über uns :) Danke für Deine Momente die Du mit mir teilst. Euch auch alles Liebe. LG

  • Jenny

    15. August 2016 at 19:35

    Ich finde es super dass du es durchgehalten hast und habe selbst 14 Monate lang gestillt (wurde auch viel belächelt und regelmäßige Versuche mich hin zu Flasche und Brei zu überreden mussten ignoriert werden) Mein Kleiner ist jetzt 16 Monate, hatte noch keinen einzigen Schnupfen oder sonstiges und das Essen schmeckt ihm auch hervorragend- jedes Kind entscheidet nunmal selbst wann es bereit ist mit fester Nahrung durchzustarten und ich muss sagen irgendwie vermisse ich die ruhigen Momente beim Stillen❤ Eich alles Gute und noch eine wunderschöne Stillzeit❤

    1. be-my-life

      15. August 2016 at 21:24

      Liebe Jenny,
      Danke für Deine wunderbaren Worte und danke für Deine Geschichte. Euch auch alles Gute. LG

  • herzberg

    16. August 2016 at 20:30

    ich habe meine Tochter 27 Monate gestillt. Sie wollte nix anderes.
    da sie sehr wenig aß , war die Brust ” ihre Rettung”.
    Ich hatte bis auf einen Milchstau nie Schmerzen oder Probleme. Die Milch lief von Anfang an . Auch meine Tochter war ein Frühchen,kam bei 36+1. heute mit 6 jahren wiegt sie ca 18 kg. Nicht viel ist aber topfit. Lass dich nicht von anderen beirren ,die dich belehren wollen ,das Stillen aufzugeben. Die Stillzeit kommt nie wieder LG

    1. be-my-life

      17. August 2016 at 7:59

      Hallöchen,
      Danke für Deine Story. Ich lass mir auch nichts sagen :) LG

  • Beauty and Pastels

    4. September 2016 at 9:48

    Meine Güte Bea, da warst Du wirklich tapfer. Ich hatte zum Glück nicht solche Probleme, ich habe beide Kinder gestillt, jedoch nur ca. 3 Monate. Aber immerhin, ich fand es auch sehr praktisch und die “liebevollere Art” gegenüber einem Fläschchen mit Sauger. Ich glaube, das Milch-Einschießen wäre schneller gegangen, wenn Du ihn hättest anlegen dürfen, weil das Gehirn natürlich viel mehr Anreiz bekommt, wenn das süße Kind zufrieden schnaufend im Arm der Mutter liegt. Schön dass es später besser wurde.
    Liebe Grüße

    1. be-my-life

      8. September 2016 at 20:13

      Danke Liebe Marion :)

  • Beikosteinführung mit Lansinoh beim Stillkind – be-my-life

    15. September 2016 at 7:59

    […] Trinkset? Bei Stillkindern? Ich kann nur sagen: Oh ja! Bezüglich des Stillens bei uns, könnt Ihr hier alles […]

  • Das Wochenbett – Die Zeit nach der Geburt! – be-my-life

    23. November 2016 at 16:31

    […] stille. Ich mußte alle 3h abpumpen, weil der Kleine noch nicht selbstständig trinken konnte. Den kompletten Stillbericht könnt Ihr gerne auch in meinem anderen Bericht nachlesen. Dann kamen die Hormone, die mich völlig […]

  • Goodbye 2016! Welcome 2017… – Be-my-life

    30. Dezember 2016 at 22:30

    […] Stillen! Wie alles begann… […]

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